Smart City ist kein Selbstläufer

Die Absage aus dem CSU-Bundesinnenministerium, Geld aus dem Fördertopf „Modellprojekte Smart Cities“ für Bad Hersfeld zu erhalten, sei überraschend gekommen, so SPD-Fraktionsvorsitzender Karsten Vollmar. „Die scheinbare Vorreiterrolle der Stadt, die gefühlte Gewissheit des Rathauses bei diesem Leuchtturmprojekt, die breite Zustimmung in den Gremien – alles hat nichts genutzt und wir wissen nun: Smart City ist kein Selbstläufer! Auch nicht in Bad Hersfeld“, so Vollmar.

Die im Förderantrag benannten Projekte seien durchaus sinnvoll und tragfähig gewesen, so die SPD. „Aber wir erinnern uns auch an die vergangenen Smart-City-Projekte: Autonom fahrende Busse zum Hessentag – Fehlanzeige; Mülleimer mit Sensortechnik – weitere Anschaffungen eingestellt wegen fehlender Wirtschaftlichkeit; Gutscheinapp – gescheitert mangels Teilnehmern; Parkleitsystem am Marktplatz – immer wieder fehlerhaft; Leuchtstelen im Stiftsbezirk – erst ohne, dann doch mit Kameras usw.“, so Vollmar.

Die Frage, warum Bad Hersfeld nicht den Zuschlag erhalten habe, stelle sich nun ebenso wie die Konsequenzen aus der Antwort. Genauso interessant sei ein Blick zu den Städten, die Fördergelder bekommen. „Dort hat man teilweise noch mehr auf Bürgerbeteiligung und ökologische Aspekte im Sinne von „smart green cities“ gesetzt. Bei beiden Aspekten haben wir noch Luft nach oben“, so Karsten Vollmar. Was bleibt sei Bedauern und die Erkenntnis, dass fehlende ganzheitliche Konzepte nicht über Nacht erfolgreich umgesetzt werden können. Es bleibe aber auch die Hoffnung, in einer kommenden Förderstaffel Berücksichtigung zu finden – denn: „Smart City ist gut, wenn man es im Sinne der Bürger angeht. Es löst aber auch nicht die entscheidenden Probleme dieser Stadt – die sind manchmal ganz analog und bedürfen weniger der Technik, sondern mehr der Kommunikation von Mensch zu Mensch“, so Vollmar abschließend.