BERLIN/ BAD HERSFELD. Nach einem klärenden Gespräch im Bundesverkehrsministerium stellt der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Roth (SPD) klar: „Die Region wird auch künftig über einen ICE-Halt direkt an den Fernverkehr angebunden sein. Gerüchte, dass die Fernzüge künftig nur noch an der Region vorbeirauschen würden, entsprechen nicht der Sachlage“, so Roth nach dem Gespräch mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Enak Ferlemann, der auch Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr ist. Wie aus dem Gutachterentwurf des Bundesverkehrsministeriums für den „Zielfahrplan Deutschland-Takt“ hervorgeht, ist auf der Strecke zwischen Fulda und Erfurt ein stündlicher Fernverkehrshalt in der Region Bad Hersfeld verbindlich vorgesehen.
Die genaue Lage des Bahnhofs ist jedoch abhängig vom konkreten Trassenverlauf, der im Rahmen des Beteiligungsforums festgelegt wird. Je nach Trassenvariante könne auch ein Fernverkehrshalt außerhalb des Bad Hersfelder Bahnhofs zur Diskussion stehen, so Ferlemann. Ferlemann machte im Gespräch mit Roth aber deutlich: „Ein ICE-Halt im Bad Hersfelder Bahnhof bleibt selbstverständlich weiterhin auf dem Tisch und wird auch weiterhin gleichrangig mit anderen Varianten geprüft.“ Ferlemann sagte Roth zu, dass mindestens eine der vorgeschlagenen Trassenvarianten einen ICE-Halt im Bahnhof Bad Hersfeld vorsehen werde. Die abschließende Beratung über die Vorzugstrasse und die Lage des Fernverkehrshalts liege dann beim Beteiligungsforum.
Ferlemann erläuterte, dass es sich bei der neuen Trasse um eine Mischverkehrsstrecke handele, auf der nicht nur ICEs, sondern auch Güterzüge fahren werden. Eine Trassenführung durch Bad Hersfeld mit einem dortigen ICE-Halt bedeute also zwangsläufig, dass künftig auch mehr Güterzüge durch die Kreisstadt fahren würden. Trotz der Umrüstung der Züge auf Flüsterbremsen und modernster Lärmschutzmaßnahmen dürfte die Lärmbelastung im Stadtgebiet dadurch zunehmen. Eine Trassenführung um Bad Hersfeld herum biete dagegen bessere Möglichkeiten der Lärmentlastung für Anwohnerinnen und Anwohner.
Michael Roth, der auch regelmäßig mit den Verantwortlichen der DB Netz AG im Gespräch ist, betont: „Ziel des Beteiligungsforums ist es, gemeinsam eine genehmigungsfähige und in der Region akzeptierte Trassenvariante zu finden. Einfache Entscheidungen werden das nicht. Von Beginn an habe ich deutlich gemacht, dass die direkte Anbindung der Festspielstadt an den Fernverkehr durch einen ICE-Halt und die Fragen des Lärmschutzes für die Region von großer Bedeutung sind. Ich bin nach wie vor von den Vorzügen des ICE-Halts im Hersfelder Bahnhof überzeugt. Letztlich wird es eine Abwägung der Mitglieder des Beteiligungsforums sein, ob sie nach Vorliegen aller möglichen Varianten nach wie vor diese Überzeugung teilen.
Vor der nächsten Sitzung des Beteiligungsforums am 11. März 2019 warb Roth dafür, dass sich alle Beteiligten an gemeinsam getroffene Vereinbarungen und Regeln halten, um eine faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Forum zu ermöglichen. Insbesondere die DB Netz AG müsse hierbei mit gutem Beispiel vorangehen und sich ernsthaft darum bemühen, verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen.